Wolfgang Wittenburg
° Autor
° Journalist
° Sprecher
PRESSEBÜRO
WITTENBURG
Für Menschen, Pflanzen und Tiere ist Wasser die Lebensgrundlage. Wasser ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Sauerstoff und Wasserstoff – H2O. Beim Menschen trägt es mit Ernährung, täglicher Hygiene und durch Freizeitaktivitäten zur Lebensqualität bei. Zudem ist das Nass ein wichtiger Wirtschaftsfaktor als Energiequelle, Transportmedium und Rohstoff. Doch die weltweite Klimaveränderung hat spürbare Auswirkungen auf die wertvolle Ressource. Die Doku „Wasser – Viel zu viel und viel zu wenig“ befasst sich mit dem Wasserhaushalt des Planeten, ist aber auch ein Weckruf, denn Wasser ist keine Selbstverständlichkeit – Umdenken und Sparsamkeit sind in Zukunft nötig. In der interessanten Doku „Wasser – Viel zu viel und viel zu wenig“ werden die eindrucksvollen Bilder von wissenschaftlichen Statements untermauert wie von Dieter Gerten, Geograf am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Seit jeher hat Wasser durch seine höchst unterschiedliche räumliche und zeitliche Verteilung über Gesundheit, Wohlstand, Macht, sogar Leben und Tod entschieden. Der Film verdeutlicht, eine einzige Antwort gibt es nicht, denn die „Wassersituation“ ist weltweit zu unterschiedlich und in verschiedenen Regionen werden sich unterschiedliche Extreme entwickeln. Es gibt aber viele Fakten und Indizien, die filmisch zusammen getragen werden und zeigen, dass die Menschheit umdenken sollte. Rund um den Globus raten Experten eindringlich zu einem Überdenken des Umgangs mit Wasser. Der Verbrauch darf nicht weiter von Jahr zu Jahr steigen, sondern man muss damit besser haushalten. Entnommenes Wasser sollte man effizienter nutzen und Lösungen in der Anpassung an die neuen Gegebenheiten suchen. Der österreichische Dokufilmer Peppo Wagner versteht die Aussage von Martin Schrammel, Regionalentwickler Thayaland, Umwelt und Klimawandelanpassung, wie einen Weckruf: „Der Mensch ist einfach ein Gewohnheitstier und er hasst Veränderungen. Nur, wir können die Veränderungen unangenehm finden, sie werden einfach passieren.“
Wiederholung vom Do., 11.3.2021: Hier kommt die nächste (und von Regisseur Wolfgang Murnberger wieder gut inszenierte) deutsch-österreichische Krimi-Co-Produktion, denn Johann Hödlgruber (Helmut Berger), der reichste Bergbauer des Ortes Unterstetten, ist aufgehängt im Stadll: Das ruft den Grazer Chefermittler Sascha Bergmann (Hary Prinz) und zunächst seine Kollegin Eva Merz (Eva Herzig) von der Spurensicherung auf den Plan, und beide versuchen, im Wellness-Hotel das Dienstliche mit dem Romantischen zu verbinden … Doch leider artet ein Routinefall im beschaulichen Oststeirischen Hügelland völlig unerwartet in Arbeit aus: Was zunächst wie der Freitod eines Betrunkenen aussieht, entpuppt sich als schlecht getarnter Mord! Dies wiederum ruft Bergmanns Partnerin Sandra Mohr (Miriam Stein) auf den Plan, die sich im Ermittlungseifer selbst in Gefahr bringt. Auch wenn man schon früh ahnt, dass die örtliche Polizei involviert ist, bleibt dieser Fall / Film gut und hat viel Landestypisches – nicht nur die idyllischen Landschaftsaufnahmen.
Wiederholung vom Di., 3.10.2023: Nach 29mal „Der Kommissar und das Meer“ auf der Schweden-Halbinsel Gotland in 14 Jahren kommt für Schauspieler Walter Sittler als TV-Kommissar Robert Anders nun der zweite ZDF-Krimi „Der Kommissar und der See – Narrenfreiheit“ vom Bodensee. „Die Heimreise deshalb, weil der Kommissar Robert Anders in Schweden in Rente gegangen ist, beziehungsweise hat der Sender die Produktion dort beendet, weil es dem ZDF zu teuer geworden ist – es muss ja überall gespart werden“, erklärt Walter Sittler, der auch bereits Rentner ist – dazu Sittler: „Für mich hat sich die Arbeit insofern verändert, als dass ich offiziell das Ende meiner Lebensarbeitszeit erreicht habe. Das hat mir die Deutsche Rentenversicherung schriftlich gegeben – das ist mir aber egal!“ Das passiert im Film: Wenn Narren trauern, sieht das in der beschaulichen Gemeinde Lindau anders aus als sonst bei Trauerfeiern. Der Vorstand der Schellengeister Narrenzunft, Werner Eberle, ist gestorben. In bunten Gewändern und mit Masken verhüllt, trägt ihn die Anhängerschaft zu Grabe. Beim anschließenden Begießen des Toten in einem kleinen Lokal ist die Stimmung ausgelassen. Einer der Narren ist betrunken, als er sich Kaja Johansen gegenüber unangebracht verhält. Als die junge Frau sich verteidigen will, merkt der Narrentrupp, wen ihr Kollege angemacht hat – eine Transfrau. Die Männer grölen vor Belustigung. Anders' Bekanntschaft verlässt aufgewühlt das Lokal und verschwindet in die Nacht. Am nächsten Morgen wird eine Frau tot im Brunnen in der Altstadt gefunden. Es ist Kaja Johansen. So beginnt ein neuer Fall für Robert Anders und für das Ermittler-Team am Bodensee, Annika Wagner und Martin Keller.
Nächster Thriller aus der Feder von Klaus-Peter Wolf: Eine drapierte Frauenleiche wird inmitten eines blühenden Rapsfeldes aufgefunden. Der Ehemann der Toten bezichtigt einen ehemaligen Schüler seiner Frau, Linus Wagner, der Täter zu sein. Linus wiederum beschuldigt den Ehemann des Mordes. Dieser habe seine Frau über Wochen weggesperrt. Nach der Befragung durch Ann Kathrin Klaasen (Picco von Groote) am Yachthafen flieht er aber vor der Kommissarin. Währenddessen empfangen Rupert (Barnaby Metschurat) und Marion Wolters eine Austauschkollegin aus Polen. Ein Paket mit den Kleidungsstücken der „Toten im Raps“ taucht auf. Weitere Frauen werden vermisst gemeldet, und deren Partner erreichen ebenfalls solche Pakete. Sind die Frauen wirklich entführt worden oder sind sie abgehauen, weil sie ihrem Leben eine neue Richtung geben wollten? Was ist die Verbindung zwischen den Frauen, den Familien? Klaasen und ihr Team stecken bereits mitten in einem Serientäter-Fall.
In Münster werden Kriminalhauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) mit einem Fall unter Studierenden konfrontiert, der die beruflichen und privaten Beziehungen der beiden auf eine harte Probe stellt. Nach einer Party in der medizinischen Fakultät, auf der auch Hauptkommissar Thiel und Professor Boerne mehr oder weniger ausgelassen feierten, wird die Leiche des Studenten Chris Haffmeister (Jonas Stenzel) entdeckt. Er ist an den Folgen einer rätselhaften Stichverletzung gestorben. Bei der Obduktion stellt Rechtsmediziner Boerne zudem schnell fest, dass Chris in seinen letzten Momenten nicht allein war. Doch leider hat nicht nur der Professor mit Erinnerungslücken an den Abend zu kämpfen, sondern auch die Studentinnen Resi (Rabea Lüthi) und Fraya (Meira Durand), deren übergriffige Mutter Solveig Menke (Adina Vetter) den Ermittlern das Leben zusätzlich schwer macht. Als ein weiterer Mord geschieht, wird der Fall immer undurchsichtiger. Gemeinsam mit Silke Haller (ChrisTine Urspruch) führt Professor Boerne mit seinen Studentinnen und Studenten schließlich ein wegweisendes Experiment durch, das Licht ins Dunkel bringt.
Weil der Showmaster Hans Rosenthal am, 2. April 100. Geburtstag gehabt hätte, wenn er nicht mit 62 Jahren an Magenkrebs verstorben wäre, erinnert das ZDF mit guten und gelungenen und einer 30-Minuten-Doku im Anschluss an seinen langjährigen Moderator und Spielemacher! Hans Rosenthal (sehr gut dargestellt von Florian Lukas!) soll die 75. Sendung von „Dalli Dalli“ ausgerechnet am 9. November 1978 live (aus München) moderieren. Als jüdischer Holocaust-Überlebender kaum denkbar. Wird er vor die Kamera treten? Das ZDF hat die Sendung für den 9. November 1978 geplant – dem Tag, an dem zum ersten Mal in der Bundesrepublik mit einer offiziellen Gedenkveranstaltung an die Pogrome vom 9. November 1938 (in Köln) erinnert werden soll. Rosenthal ist für die erste Reihe geladen. Als Liebling eines Millionenpublikums steckt er in einem moralischen Dilemma. Während der kritische Termin immer näher rückt, bekommt Rosenthal schmerzlich zu spüren, dass seine Generation allmählich von der Zeit überholt wird. Die Kinder und Enkel der Opfer, wie die der Täter, beginnen an den Tabus zu kratzen. Während am 9. November 1978 in der Kölner Synagoge die hochkarätig besetzte Gedenkfeier stattfindet (bei der auch Bundeskanzler Helmut Schmidt spricht), quält sich Hans Rosenthal durch die Proben zu seiner munteren Liveshow in den Münchner FSM Studios. Zerrissen von Selbstzweifeln und düsteren Erinnerungen gerät er an die Grenzen seiner Kräfte. Im letzten Moment erfährt er verständnisvolle Unterstützung von unerwarteter Seite. Hans Rosenthal durchlebt eine Katharsis, die dazu führt, dass er sich - Minuten vor Sendung - in einer bewegenden Ansprache seinem Team gegenüber öffnet - und sich wenige Monate später mit einem biografischen Buch an die deutsche Öffentlichkeit wendet. Nicht nur, dass Florian Lukas als Hans Rosenthal top ist, auch Silke Bodenbender als dessen Ehefrau Traudl zeichnet die Figur perfekt nach. Und Szenen, in denen Rosenthal auf dem Weg zur Jüdischen Gemeinde in Berlin spontan Aktenkoffer und Mantel abstellt, um mit ein paar Jungs eine Runde Fußball im Hof zu spielen, gehen zu Herzen und rufen ein seeehr treffliches Bild von Rosenthal in Erinnerung!
Im Anschluss folgt die 30-Minuten-Dokumentation „Hans Rosenthal - Zwei Leben in Deutschland“, mit Aussagen von Zeitzeugen wie den Rosenthal-Kindern Birgit und Gert – und vielleicht etwas zu viel historischer Moll-Stimmung, aber zu wenig unterhaltenden Szenen über seine TV-Karriere!
Zum Thema Judenverfolgung im Dritten Reich ist Anne Franks Tagebuch eines der meistgelesenen und bewegendsten Bücher – millionenfach verkauft und übersetzt in 95 Sprachen. Eindrucksvoll und berührend schildert das jüdische Mädchen, das nur 15 Jahre alt wurde, sein Leben mit Familie im Verborgenen. Auf Anraten eines Freundes wurde es veröffentlicht vom einzig Überlebenden, ihrem Vater Otto Frank († 1980) – unwesentlich nach dem Tod von Anne Frank im Lager Bergen-Belsen. Erstmals bietet die deutsch-französische Dokumentation „Anne Frank. Tagebuch einer Jugendlichen“ einen neuen Blick auf ihr Schicksal aus der Sicht als Heranwachsende – der Film soll besonders junge Leute ansprechen. Im Film ist Anne Frank die zentrale Hauptfigur. Vor allem wollte der französische Regisseur Alexandre Moix, dass Anne Frank zur Jugend von heute spricht. Deshalb gibt es in der Doku Kitty, ihre imaginäre Freundin, die stellvertretend für alle Teenager von heute und morgen ist. Autor Moix wollte Anne Frank modern darstellen, als ob sie eine Freundin für alle Teenager sein könnte. Gleichzeitig sind Jugendliche – immer wieder in unbeschwerten Momentaufnahmen im Film zu sehen – ein Spiegelbild dessen, was Anne hätte werden können, wovon sie geträumt hätte. Diese Teenager sind aber auch die Hüter der Erinnerung an Anne Frank, die im August 1944 zusammen mit den anderen Untergetauchten von der Geheimen Staatspolizei entdeckt und verhaftet wurde. Trotz Hausdurchsuchung kann ein Teil ihrer Aufzeichnungen durch Miep Gies vor den Nazis gerettet werden – wie sich die Freundin und Helferin der Franks im Film erinnert. „Ich habe Anne erst durch ihr Tagebuch wirklich kennengelernt“, sagt Vater Otto, der als einziger der Untergetauchten aus dem Hinterhaus den Krieg überlebte.
Mit dem Toten im Strelasund meldet sich für das Ex-Sportidol Andy Block ein dunkles Kapitel seiner Karriere zurück. War der gebrochene Mann Zeuge, oder hatte er selbst etwas zu verbergen? Überraschend gesteht Block den Mord im Verhör mit Jule Zabek (Sophie Pfennigstorf) und Karl Hidde (Alexander Held) und verstrickt sich dabei in Widersprüche. Will er den Mörder schützen? Parallel werden aus dem Landesarchiv Akten entwendet. Die Diebin ähnelt einer unbekannten Begleiterin des Opfers. Die gestohlenen Akten beziehen sich auf Kornelia Hildebrandt, die als Sportlerin mithilfe von Staatsdoping ihre Erfolge erzielt hatte – ebenso wie Andy Block. In welcher Beziehung standen Hildebrandt, Block und die Unbekannte zueinander? Als Karl Hidde und Jule Zabek den alten Gewichtheber mit ihrem Verdacht konfrontieren wollen, ist er verschwunden. Dafür tauchen Fingerabdrücke der unbekannten Diebin auf – mit einem Match in der Datenbank, das dem Fall eine neue Wendung gibt.
In der katholischen Kirche ist Priester die Bezeichnung für die geweihten Leiter der Pfarrei und die Vorsteher der Eucharistiefeier. Obwohl die Anzahl katholischer Priester seit Jahren rückläufig ist, im Jahr 2023 gab es in Deutschland laut „Statista GmbH“ 11.702, ist dieses Kirchenamt allein Männern vorbehalten. Mit Rebellinnen vor dem Herrn, mutigen Frauen, die sich weltweit zum Dienst in Gotteshäusern berufen fühlen, dazu stehen und sich dafür einsetzen, befasst sich die internationale Arte-Dokumentation „Frauen im Priesteramt“ mit dem Untertitel „Verbotene Berufung“. Die Dokumentation bietet einen kompakten Überblick und stellt weltweit Frauen vor, die sich einer überholten Lehre widersetzen. Auch drei ranghohe Würdenträger der römisch-katholischen Kirche trifft die Journalistin Straub für die Doku in Rom: Den Kardinälen Gerhard Ludwig Müller, Jean-Claude Hollerich und Michael Czerny werden brisante Fragen gestellt, obwohl man im Vorfeld gebeten wurde, dies nicht zu tun. Mit Passion arbeitet Regisseurin Marie Mandy an Themen, die sie herausfordern, oft im Zusammenhang mit Frauen oder gesellschaftlichen Tabus. Die engagierte Filmemacherin bemerkt auch, dass Veränderung geschieht: Als sie vor fünfzehn Jahren die Idee zu diesem Film hatte, waren laut Marie Mandy sieben Frauen zu Priesterinnen geweiht; heute sind es weltweit und auf mehreren Kontinenten fast 300.
Im Wiener Gourmet-Tempel „Efeukron“ von Chefkoch André Brauer (Daniel Keberle) werden jeden Tag die Messer gewetzt – wortwörtlich zum Kochen, aber auch sprichwörtlich untereinander. Während die wohlbetuchte Kundschaft gediegen speist, herrschen in Brauers Küche ein vergiftetes Betriebsklima und militärische Sitten: Wenn in der „Brigade“ jemand fällt, rückt in der Hierarchie der Nächste auf. Als der egomanische Chef – nach einer Zecherei mit seinem Team und ohne Ehefrau Alicia (Martina Ebm) – vor seinem Wohnhaus erstochen aufgefunden wird, suchen Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und ihr Kollege Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) beim Personal nach der Tatwaffe und dem Täter. Ins Visier geraten dabei gleich mehrere Angestellte; zudem auch ein ehemaliger Mitarbeiter, der wegen einer kaum nachvollziehbaren Kleinigkeit an die frische Luft gesetzt wurde, mehrere Frauen, mit denen Brauer kurze sexuelle Verhältnisse hatte, und seine eifersüchtige Ehefrau. Diese wiederum hatte ihrerseits ein Verhältnis mit dem Souschef Lars (Simon Morzé), der ein Geheimnis hütet, von dem nur er, Brauer und sein Bruder, der einschlägig vorbestrafte Ex-Junkie „Ratte“ (Manuel Sefciuc), etwas wussten.
Seit die „Herzkino“-Reihe als Gegensatz zum ARD-Krimi am Sonntagabend mit gefühlvollen ZDF-Filmen vor rund 16 Jahren eingeführt wurde, hat sie eine beachtliche Entwicklung durchgemacht: Das neueste und beste Beispiel dafür ist „Verhängnisvolle Leidenschaft – Sylt“ – das ist so etwas wie „Basic Instinct“ im Zweiten! Allerdings ist die Sharon Stone des ZDF-Erotikfilms Cornelia Gröschel und sie sagt über ihre Erfahrungen während der Dreharbeiten: „Wir haben zum Beispiel die Szenen, in denen Sex im Bett stattfindet, ausschließlich mit unserer Kamerafrau gedreht. Es war niemand sonst in diesem Raum und das hat eine sehr angenehme Atmosphäre für uns geschaffen.“ Und ein Geheimnis lüftet der Film nebenbei auch – Cornelia Gröschel trägt ein Tattoo unterm Arm am linken Oberkörper: „Es ist tatsächlich ein Tattoo, das existiert. Ja, und die Frage stand im Raum, ob wir dieses Tattoo komplett überdecken oder ob wir es lassen. Ich finde es ganz unterhaltsam, dass wir es gelassen haben. Es ist ein privates Tattoo, keine Frage, aber ich finde, es passt auch ganz schön zur Figur.“
Psychothriller nach dem gleichnamigen Bestseller von Daniel Glattauer: Judith (Julia Koschitz) ist eine erfolgreiche Singlefrau. Als sie den attraktiven Hannes (Manuel Rubey) kennenlernt, ahnt sie nicht, dass sie in die Fänge eines psychopathischen Stalkers geraten ist. Der sanftmütige Hannes scheint schockverliebt, Judith kann sich seinem Charme nicht entziehen. Er überhäuft Judith mit Rosen und ist in ihrem Freundes- und Familienkreis bald ein gern gesehener Gast. Doch Hannes lässt Judith nicht mehr aus den Augen und beginnt, sie obsessiv zu dominieren und mit Medikamenten zu vergiften. Die Psychopharmaka führen bei Judith zu Halluzinationen. Als Hannes sie auf einer gemeinsamen Reise in Venedig unter Drogen vergewaltigt, verlässt sie ihn. Zurück in Wien leidet Judith weiterhin unter Halluzinationen – oder doch nicht? Mutter Edith (Gastrolle: Barbara Auer) und Judiths Freunde glauben, dass Judith – wie schon einmal zu Jugendzeiten – einen psychotischen Schub hat. Statt Judiths wirren Behauptungen zu glauben, vertrauen sie ausgerechnet Hannes mit seiner fürsorglichen Art. Edith ist froh und dankbar, dass Hannes sich auch um ihr exquisites Leuchtengeschäft kümmert. Doch Hannes hat nicht mit Judiths Auszubildender Bianca gerechnet.
Wiederholung vom Mi., 8.11.2017, 20.15 Uhr: Interessanter und sehenswerter Fernsehfilm vom eingespielten Duo Stefan Krohmer (Regie) und Daniel Nocke (Drehbuch) über einen Vergewaltigungsvorwurf, dessen Folgen und die Schwierigkeit, die Wahrheit zu finden. Andrea Bredow (Valerie Niehaus) freundet sich schnell mit der neuen Kollegin Judith Lorenz (Ursula Strauss) im Gesundheitsamt in Hannover an. Doch schnell gibt es Ärger mit dem allzu forschen Kollegen Volker Lehmann (Hannes Jaenicke). Er verschmäht nicht nur Judiths Apfelkuchen zu ihrer Einführung ins Amt, sondern er soll Judith wenig später brutal im Aktenraum vergewaltigt haben. Es kommt, was kommen muss: Lehmann – verheiratet, eine Tochter – kommt vor Gericht und schließlich schnell in den Knast. Trotzdem bleibt die Frage, war das Ganze ein Fehlurteil oder nicht? Ungewöhnlich für einen Primetime-Film bleibt, dass manche Geschichten eben keine Helden haben und keine Gewinner kennen. Was ist das für eine Geschichte und was für eine Figur spielen Sie, Ursula Strauss? „Es geht um eine Frau, die ihren Job wechselt und im Gesundheitsamt zu arbeiten beginnt. Sie zieht nach Hannover um, stellt sich dort vor, hat neue Kolleginnen, beginnt ein neues Leben - so, wie das öfter vorkommt. Aber Judith Lorenz wird dort relativ schnell mit der Übergrifflichkeit eines Kollegen konfrontiert und reagiert darauf – und dann entspinnt sich eine sehr spannende Geschichte daraus. Vordergründig erzählt der Film eine Geschichte über Wahrheit und Unwahrheit, Recht und Unrecht. Im Hintergrund wird viel mehr verhandelt.“
Der ZDF-Krimi „Friesland“ ist das nordische Komik-Krimi-Gegenstück zu „Wilsberg“: Beim Apnoetauchen in der Ems stößt Bestatter Wolfgang Habedank (Holger Stockhais) auf eine Leiche. Für die Polizisten Süher Özlügül (Sophie Dal) und Henk Cassens (Maxim Mehmet) stellt sich die Frage nach der Todesursache des Hochschulprofessors. Apotheken-Mitarbeiterin Melanie Harms (Tina Pfurr) findet heraus, dass das Wasser in Lars Schäfers Lunge gar nicht aus der Ems stammen kann. Außerdem deutet eine Kopfwunde auf Gewalteinwirkung hin. Bald liegt die Vermutung nahe, dass Schäfer ermordet wurde. Franziska Schäfer zeigt sich entsetzt über die Nachricht vom Tod ihres Ehemanns, auch wenn die beiden seit einiger Zeit getrennt lebten, weil er angeblich eine Affäre hatte. Zum Glück kann Franziskas Schwester Katharina Leibold ihr in dieser schweren Stunde beistehen. Professorin Ruth Gabrielsen, die Leiterin der privaten Hochschule, an der Lars Schäfer lehrte, kann sich keinen Reim auf die Geschehnisse machen. Im Büro des Toten ertappen Süher und Henk den norwegischen Gastdozenten Professor Martin Halvorsen, der verzweifelt nach etwas zu suchen scheint. Halvorsen erweist sich als kooperativ und erklärt, dass er die maritimen Forschungsprojekte Schäfers weiterführen will und deshalb unbedingt den verschwundenen Laptop des Opfers finden muss. Zumindest ist er um keine Ausrede verlegen - oder spricht er womöglich die Wahrheit? Bald rückt auch Studentin Jenny Pfeifer ins Visier der polizeilichen Ermittlungen. Ist sie womöglich die Affäre, von der Franziska Schäfer erzählt hat? Kriminalhauptkommissar Jan Brockhorst sitzen derweil Schäfers Schwiegereltern, Henning und Barbara Nittum, im Nacken. Die beiden Werftbesitzer fordern, dass Brockhorst die Mordermittlungen als Chef selbst in die Hand nimmt. Ein geschickter Schachzug, um von zwielichtigen Geschäften abzulenken?
Wiederholung vom 26.4.2023: Wieder mal ein guter Kölner „Tatort“ zum Thema Stopp des Braunkohle-Abbaus in Lützerath & Co: Hier ist eine aktuelles Nordrhein-Westfalen-Thema gut in einem populären Krimi umgesetzt, es wird gezeigt, was so eine Entscheidung für die dort lebenden Menschen bedeutet, und wie bei Peter Schnitzler (Peter Franke) auch bedeuten kann. Die Ortschaft Bützenich, am Rande von Köln gelegen, sollte dem Tagebau weichen. Als bekannt wird, dass das alte Dorf doch nicht abgebaggert wird, wünschen sich viele, die mittlerweile ins herrlich neunmoderne und quadratische Neu-Bützenich umgesiedelt worden sind, die alte Dorfgemeinschaft zurück. Aber die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen und so entstehen Wut, Enttäuschung und Trauer. In diese zerrissene Gemeinschaft geraten die Hauptkommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) als sie nach Bützenich gerufen werden: Dr. Christian Franzen, der Arzt des Ortes, ist in einem verlassenen Haus erschossen aufgefunden worden. Erst ein Schuss ins Bein, dann in sein Smartphone – und schließlich ins Herz des Mediziners. Welchem dunklen Geheimnis sind die Kommissare hier auf der Spur und wem können sie noch trauen?
Nächster „Tatort“-Einsatz für Wotan Wilke Möhring, denn im Schutz einer dichten Menschenmasse tötet ein Messerstecher in Hannover zwei Menschen. Die überregional einberufene Ermittlungsgruppe, zu der auch die beiden Hauptkommissare Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) und Anaïs Schmitz (Florence Kasumba) gehören, steht vor einer schweren Aufgabe: Es gibt keine Spur des Täters. Und es besteht die Gefahr, dass er erneut zuschlägt. Um mögliche Anhaltspunkte zu gewinnen, wird entschieden, die neuartige Software KROISOS anzuwenden. Das Programm präsentiert nach einer umfassenden Datenanalyse schnell einen wahrscheinlichen Täter: den psychisch kranken René Kowalski. Dessen Schwester Nora hält es jedoch für ausgeschlossen, dass ihr Bruder der Täter ist. Auch Falke bleibt skeptisch. Da geschieht eine weitere Tat, die mit der ersten beinahe identisch ist und alle Gewissheiten umstößt ...
Wiederholung vom Mo., 27.2.2023, 20. 15 Uhr: Nächster Sylt-Krimi –und erreichen mitunter um die 9 Millionen Zusehende! Ein mächtiger Knall erschüttert Sylt. Niemand weiß, woher und warum. Und keiner weiß, ob der Tod von Friedel Tanner etwas damit zu tun hat, denn der liegt ermordet neben seinem roten Oldtimer. Maria, eine junge Gärtnerin aus Russland, hat ihn gefunden. Sie ist die Freundin von Lasse (Justus Johanssen), der mit seinem Bruder Rico (Nick Julius Schuck) einen Gartenservice für edle Feriendomizile betreibt. Laut Maria war Tanner ein netter Typ, der vollkommen zurückgezogen auf der Insel lebte. Während Hinnerk Feldmann (Oliver Wnuk) sich wegen eines amerikanischen Onlineseminars etwas halbherzig auf den Fall konzentriert, finden Ina Behrendsen (Julia Brendler) und Carl Sievers (Peter Heinrich Brix) eine Verbindung zwischen dem Toten und einem Vorfall auf hoher See, bei dem zwei blinde Passagiere von einem Tanker über Bord geworfen worden waren. Sie kamen aus demselben Ort wie Maria … Ist das ein Zufall? Plötzlich taucht die Witwe des Opfers auf, Regula Frey (Miriam Maertens). Ihr Mann war Anteilseigner des Containerschiffes, auf dem das Verbrechen stattfand. Als niemand dafür bestraft wurde, schwor die Familie der beiden Ertrunkenen Rache, und sie töteten den Kapitän des Schiffes und zwei Anteilseigner. Regulas Mann wäre der Dritte gewesen. Und am Anfang und am Ende geht es mit Blaulicht hinterm Klemptner her …
Wiederholung vom Mi., 25.1.2023, 20.15 Uhr: Fünfeinhalb Jahre sitzt Samuel Brunner bereits wegen eines Tötungsdelikts im Gefängnis, als der zufällige Fund der Leiche ihn entlastet. Die erfahrene Pflichtverteidigerin Anna Notrup (Martina Gedeck) sieht eine Chance für ein Wiederaufnahmeverfahren. Samuel selbst ist skeptisch, und Anna Notrup versteht auch warum, als sie den Fall und seine Bearbeitung in dem abgelegenen Schwarzwalddorf rekonstruiert. Unbeeindruckt vom abweisenden Verhalten der Einheimischen, legt Anna Notrup Schlamperei und Vorverurteilungen der damaligen Ermittlungen frei. Doch je tiefer sie bohrt, desto größer werden die Steine, die man ihr im Ort in den Weg legt. Als Spezialistin für Wiederaufnahmeverfahren steht Martina Gedeck im Mittelpunkt des Thriller-Dramas in prachtvoller Berglandschaft. Ihr unbestechlicher Blick legt die im Dorf stillschweigend akzeptierten Mechanismen bloß und konfrontiert die Einheimischen samt der Ortspolizei mit Ressentiments und Vertuschungen.
Chemnitz 2025 – Kulturhauptstadt Europas: Die angesehene Musikpädagogin Marianne Bach (Corinna Kirchhoff) vereint alte und neue Schüler in einem Orchester. Eine Woche vor der Premiere wird sie tot aufgefunden …Ermittlungen führen Kommissar Robert Winkler (Kai Scheve – ermittelt diesmal ohne Kollegin Lara Mandoki) in die Musikschule. Unter den Schülern trifft er unter anderen die Försterin Saskia Bergelt (Teresa Weißbach), die Gerichtsmedizinerin Dr. Kulikova, den Orchesterdirigenten Florian Messerschmidt und den vielversprechenden jungen Syrer Faris Massoud. Kommissar Winkler stößt auf eine Geschichte aus der DDR-Zeit: Marianne Bach, einst selbst Schülerin der Musikschule in der damaligen Karl-Marx-Stadt, war nach dem Studium als Lehrerin wieder an die Schule zurückgekehrt. Sie galt als unangepasst, unkonventionell, fast rebellisch. Sie veranstaltete mit ihren Schülern illegale Konzerte und feierte so manche wilde Party mit ihnen in ihrer heruntergekommenen Wohnung auf dem Kaßberg. Unter diesen Schülern war auch Messerschmidt – in den Augen Marianne Bachs ein Wunderkind und zu Höherem berufen, als ihr selbst beschieden war. Sie förderte und forderte ihn unnachgiebig. Marianne Bach verliebte sich in ihren Schüler und der Schüler sich in seine Meisterin. Sie begannen neben der Ausbildung ein Liebesverhältnis. Das war der äußere Anlass für Musikdirektion und Partei, die Klasse der Bach und damit Träume und Hoffnungen auf ein freieres Leben zu zerschlagen. Wunden wurden zugefügt, die bis heute nachwirken.
Nahe München kommt die Weltspitze des Schachs zu einem Turnier in den Alpen zusammen: sieben Männer und eine Frau. Die „Königin“ Natalie Laurent (Roxane Duran) ist genial, provokant und möglicherweise eine Betrügerin, was ihr in der Männerdomäne Schach viele Feinde eingebracht hat. Als Laurents Sekundantin vom Dach des Nobel-Resorts in den Tod stürzt, gibt es viele Hypothesen: War ein Frauenhasser am Werk? Sollte eine Mitwisserin zum Schweigen gebracht werden? Oder hat sie sich selbst das Leben genommen? Während des laufenden Turniers müssen Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl), Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer) das Taktieren und Täuschen hinter den Kulissen durchschauen, um den mysteriösen Todesfall zu klären. Überraschende und unschätzbare Hilfe erhalten sie dabei von ihrem Gerichtsmediziner: Dr. Matthias Steinbrecher (Robert Joseph Bartl). Er entpuppt sich als Schach-Ass und beweist den Kommissaren, dass auch Bauern einen König zu Fall bringen können.
Endlich mal kein Krimi, sondern eine Beziehungskomödie: Dein Ex wird dein neuer Nachbar. Mit seiner neuen Frau. Die besser ankommt als du. Auch bei deinen Kindern. Da hilft ein Flirt mit einem Arbeitskollegen. Oder macht das alles schlimmer? „Für immer" dauerte bei den Bachmanns zwölf Jahre. Damit hielt ihre Ehe so lange wie ein durchschnittlicher Kühlschrank. Miriam (Stefanie Stappenbeck – sonst Ermittlerin in „Ein starkes Team“) und Markus (Oliver Wnuk – sonst Ermittler in „Nord Nord Mord“) teilen sich das Sorgerecht für die Zwillinge Elias und Emma. Jetzt wird in Miriams Nachbarschaft eine Wohnung frei. Die Bachmanns finden, es ist genug Zeit vergangen. Das Ex-Paar als Nachbarn – das ist doch machbar, oder? Was Markus nicht erwähnt: Er zieht dort mit Galina ein. Seiner neuen Freundin, deutlich jünger als Miriam. Seine Midlifekrise auf zwei Beinen. Aber die Kinder finden sie gut, sämtliche Nachbarn sind begeistert. Und Markus ist glücklich. Miriam beschließt, zurückzuschlagen. Glücklich kann sie auch. Alle elf Minuten verliebt sich ein Single im Internet. Da kann sie ja wohl nicht länger als ein paar Tage brauchen. Zumal sie in Nuri schon einen Interessenten hat. Nur: Sie ist seine Vorgesetzte im Büro. Aber so was ist sicher kein wirkliches Problem. Als wenn das Leben so einfach wäre! Wo geht die Liebe hin, wenn sie mal weg ist? Kann das wirklich klappen, das berühmte "Lass uns Freunde bleiben"? Und wie ist das mit den Kindern, wenn man getrennt ist?