Wolfgang Wittenburg
° Autor
° Journalist
° Sprecher
PRESSEBÜRO
WITTENBURG
Guter Gerichts-Thriller aus Erfurt – mit einer Gastrolle für Harald Krassnitzer als Staatsanwalt (sonst auch Wiener „Tatort“-Kommissar): Wenn sich alle auf einen Schuldigen einigen, muss er noch lange nicht der Täter sein! Petra Schmidt-Schaller rollt als engagierte Strafverteidigerin Sophia Dreyer einen abgeschlossenen Fall auf, um ihren von Lasse Myhr gespielten Mandanten freizubekommen. Zusammen mit Karsten Antonio Mielke als Kommissar und gegen den Widerstand von Harald Krassnitzer als Staatsanwalt begibt sich die Juristin auf die nervenaufreibende Wahrheitssuche. Auf dem Grund eines Sees findet die Polizei ein Auto mit einer Wachsleiche im Kofferraum. Es ist die 15-jährige Internatsschülerin Alexandra Tietze (Lucy Gartner), von der seit fünf Jahren jedes Lebenszeichen fehlt. Mit der traurigen Gewissheit, dass sie ermordet worden ist, bekommt dieser eigentlich abgeschlossene Fall eine völlig neue Wendung.
In diesem Film verarbeitet Regisseur Mark Schlichter seine eigene Alkoholsucht – mit Katrin Sass in einer Gastrolle, die Schauspielerin Katrin Sass spielend … Katja Weiss (Friederike Becht) ist leidenschaftliche Journalistin in Berlin. Als ihr Artikel zensiert wird, betrinkt sie sich und wird ausfällig. Ihre Chefin Simone (Anne Ratte-Polle) stellt Katja vor die Wahl: aufhören zu trinken oder kündigen. Wütend räumt Katja ihr Büro und geht in eine Bar. Dort lernt sie Eddi (Hans Löw) kennen, der ebenfalls vor den Trümmern seiner beruflichen Existenz steht. Die beiden geraten in eine Spirale aus Alkohol, Leidenschaft und Gewalt.
Schlicht unmöglich, dass dies vom Sender aus die vierte und letzte Staffel dieser Arzt-Reihe aus der Ueckermark und dem Leben mit acht Folgen ist, die werden donnerstags in Doppel-Folgen gesendet und sind gut und wichtig: Ausgerechnet Juri, der sein halbes Leben in der Uckermark-Klinik verbracht hat, wird am Tag seiner Entlassung in einen spektakulären Unfall mit einem Rettungswagen verwickelt und (im Klinik-Eingang!) schwer verletzt. Um sein Leben zu retten, muss Dr. Ballouz (wie gewohnt herrlich: Merab Ninidze) ihn sofort operieren. Doch Juri will keine Operationen mehr, nie wieder. Verzweifelt versucht Ballouz, ihn umzustimmen und sucht nach dem Mädchen, das der schüchterne Juri schon lange heimlich verehrt. Auch Marcel, der Fahrer des verunglückten Rettungswagens, ist heimlich verliebt. In seine Kollegin, die Sanitäterin Esra. Schwer verletzt gesteht er ihr nicht nur seine Liebe. Während Schwester Carla sich entschließt, ihren gewalttätigen Freund Michi anzuzeigen, übt Pfleger Vincent Vergeltung. Er prügelt Michi, bis dieser sich nicht mehr rührt. Doch Vincent wird schnell mit den Konsequenzen seiner Tat konfrontiert, als Michi als Komapatient in die Uckermark-Klinik eingeliefert wird. Für Ballouz und sein Team brechen stürmische Zeiten an, als sich die neue Direktorin Dr. Angela Saad (gut: Victoria Mayer) vorstellt. Deren Ziel ist es, die Uckermark-Klinik effizient zu machen. Eine Kampfansage an Ballouz.
Zum Auftakt der neuen Staffel gibt es eine Doppelfolge um 21.15 Uhr und 22.00 Uhr: Mitunter düster und brutal, dann wieder mit Längen, merkwürdiger Mix, aber seit 30 Jahren erfolgreich – 26. Staffel mit 26 neuen Folgen in Doppelfolgen: Der Künstler Maik Wuttke liegt tot in seinem Atelier. Neben ihm wurde sein Gemälde zum 35. Jubiläum der Deutschen Einheit mit roter Farbe übergossen. Ist das Bild der Grund für Wuttkes Tod? Während Rettig versucht, das Bild unter der roten Farbe sichtbar zu machen, ermitteln Ina und ihr Team im Umfeld des Künstlers. Wuttke selbst litt unter schweren Depressionen, doch sorgte ein Treffen mit alten Schulfreunden kurz vor Wuttkes Tod für eine Veränderung. Worum ging es bei dem Treffen, das Wuttke neue Kraft und Inspiration gab, um ein neues Werk im großen Stil zu malen? Und wer wollte verhindern, dass es an die Öffentlichkeit gelangt? UND dies ist die letzte Staffel mit Kommissar Jan Maybach, denn der Schauspieler Marco Girnth steigt nach 30 Jahren auf eigenen Wunsch aus.
Gute Reihe mit sehr guter Hauptdarstellerin, leider will Nina Gummich demnächst aussteigen – ein herber Verlust – sie gönnt sich und dem Publikum aber noch diesen starken Film: Bei einer nächtlichen Fahrt läuft Theresa Wolff (sehr stark: Nina Gummich) ein Mann vors Auto, der Klarinettist hat sich bei dem leichten Unfall nicht ernsthaft verletzt – doch am nächsten Tag liegt er tot auf dem Tisch von Dr. Theresa Wolff in der Rechtsmedizin Jena … Der junge Mann, Gábor Kertész, war Musiker der Jenaer Philharmoniker. Scheinbar ist er in den Tod gesprungen – Selbstmord. Theresa macht sich Vorwürfe. War es die Faszination, die von dem jungen Mann ausging? Sie hätte ihn nicht davonlaufen lassen dürfen. Das sieht die zuständige Sonderermittlerin genauso und entzieht Theresa den Fall. Kollege Zeidler übernimmt, aber Theresa kann keine Ruhe geben. Bei heimlichen Nachforschungen findet sie Hinweise darauf, dass Gábor Kertész getötet wurde und dass die Spuren der Tötung durch den vermeintlichen Selbstmord verdeckt werden sollten. Kommissar Lewandowski trifft derweil bei seinen Ermittlungen in der Philharmonie Jena auf einen genialen, aber tyrannischen Dirigenten, der seinen Musikern und Musikerinnen oftmals mehr abverlangt als ihre Begabung hergibt. Hinter der strahlenden Fassade der wunderbaren Musik, stoßen Theresa und Lewandowski in ein wildes Nest aus Konkurrenz, Eifersucht, Affären und Machtmissbrauch – mit tödlichem Ausgang für Gábor Kertész.
Fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas sind endlich und haben bei ihrer Verbrennung einen hohen Kohlenstoffdioxid-Ausstoß. Deshalb sollten alternativ neue Quellen zur Erzeugung von Energie genutzt werden. DieArte-Dokumentation „Das größte Kraftwerk des Planeten – Strom aus dem Meer“unterstreicht, dass in Gezeiten und Wellen jede Menge Kraft steckt. Als Spurensuche über Jahrzehnte der Forschung spannt der Film einen Bogen zwischen Ideen und Umsetzung. Trotz vieler Fortschritte befindet sich diese Energienutzung momentan im Stillstand – aber die Doku macht auch Hoffnung. Im Bereich der Meeresenergie prophezeiten manche Experten schon vor 20 Jahren den Durchbruch, aber der ist es bis heute nicht gekommen. Die Hintergründe dazu hat der Filmemacher Michael R. (Das R. steht für seinen zweiten Vornamen Ralf, den er benutzt, um sich von einem anderen Kollegen mit demselben Namen zu unterscheiden.) Gärtner für die Arte-ZDF-Dokumentation „Das größte Kraftwerk des Planeten – Strom aus dem Meer“ recherchiert. Offene Türen hat der Kölner TV-Journalist bei den Forschenden entlang der Küsten Europas nur bedingt eingerannt, die Reaktionen auf seine Anfragen waren „sehr unterschiedlich“. Einige Akteure glauben, dass der Durchbruch von Meeresenergie in greifbarer Nähe liegt – und sie wollten gerne mitwirken. Gärtner hat aber auch Ingenieure kennengelernt, „die ihren Beruf aufgegeben haben, weil sie die Rückschläge auf dem Weg zum erhofften Erfolg zu sehr frustriert haben.“ Bei jedem Dreh in Frankreich, Schottland und Dänemark war der Regisseur vor Ort und hat insgesamt rund vier Monate intensiv an dem Film gearbeitet.
Weil Essen Leib und Seele zusammenhält, ist Kochen immer wieder ein populäres Thema, was auch die vielen Kochsendungen im Fernsehen belegen. Wasser spielt bei der Zubereitung von Nahrung eine wichtige Rolle. Wie für die ZDF-Reihe „Terra X“ üblich, bietet die zweiteilige Dokumentation „Chemie des Kochens“ eine andere Perspektive und wirft einen chemischen Blick in europäische Küchen. Der erste Film befasst sich ausführlich mit dem Molekül Wasser, liefert wissenschaftliche Erklärungen und bietet praktische Tipps. Kurzweilig, interessant und mit eigener Dynamik in der Kameraführung ist der erste Film „Terra X: Chemie des Kochens“ und er dürfte bei aller Wissenschaft auch noch den Appetit anregen. „Wir müssen uns alle ernähren und dann ist es doch toll, wenn man aus der Sendung mitnimmt, wie einfach man seinen Ernährungsplan etwas aufbessern kann. Und auch noch den einen oder anderen Tipp bekommt“, sagen dazu die ZDF-Redakteure Johannes Geiger und Katharina Kohl. Am Schluss des „Wasser“-Films erklingt Klassik, passend untermalt den Abspann „Die Moldau“ von Friedrich Smetana. Bevor es dann eine Woche später am 12. Oktober um 19.30 Uhr in „Chemie des Kochens“ um „Feuer“ geht.
Erster Einsatz fürs neue Team aus Frankfurt am Main (nach Margarita Broich und Wolfram Koch)! Basierend auf wahren Begebenheiten – Opa hatte ein dunkles Geheimnis: Mit einer Umzugskiste in den Händen fährt Hauptkommissar Hamza Kulina (Edin Hasanovic) in den Keller des Polizeipräsidiums und betritt seinen neuen Arbeitsplatz: die „Abteilung für Altfälle“. Maryam Azadi (Melika Foroutan), Leiterin und einzige Mitarbeiterin der Abteilung, ist freundlich, aber auch ein wenig distanziert: Sie erwartet nicht, dass es der neue Kollege sonderlich lange bei den Altfällen aushält. Und kaum haben die beiden ein paar Sätze gewechselt, kommt es zum ersten Einsatz: Bei der Wohnungsauflösung eines alten Mannes wurden von seiner Tochter menschliche Überreste entdeckt. Schnell stellen Maryam und Hamza fest, dass der Mord schon einige Jahre zurückliegt – und dass die Handschrift des Täters an andere ungelöste Mordfälle erinnert. Die Hinweise führen die beiden zu einem berüchtigten Serienmörder, der ein nahezu perfektes Doppelleben geführt zu haben scheint. Doch als die Medien von dem Fund der Leichenteile erfahren und mit ihrer Berichterstattung die Ermittlung gefährden, geraten die beiden unter Druck, die Opfer schnellstmöglich zu identifizieren. Ein Wettlauf gegen die Zeit und eine Reise in die Vergangenheit Frankfurts beginnt.
Angelehnt an den Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter 2007 in Heilbronn erzählt der eher mittelmäßige Polizei-Thriller „Die Nichte des Polizisten“ von der Welt junger Polizist:innen, die bei ihrem Einsatz für die demokratische Gesellschaft mit rechtsextremen Tendenzen in der Polizei konfrontiert werden. Eine Gruppe von jungen, ehrgeizigen Anwärter:innen einer baden-württembergischen Polizei-Spezialeinheit wird zu Höchstleistungen getrieben. Eine davon ist die 23-jährige Rebecca Henselmann (Magdalena Laubisch), die schon bald bei verdeckten Operationen eingesetzt wird. Sie strengt sich an, ist ehrgeizig, genau wie ihr Kollege Christoph Laurin (Max von der Groeben), dem Rebecca näherkommt. Hochmotiviert agiert die junge Polizistin bei Einsätzen gegen Drogen- und Waffenhandel, angeleitet von ihrem Ausbilder Lars Menke (Nils Strunk). Dabei begegnet sie Machtmissbrauch und trifft auf rechtsradikale Einstellungen auch in der Polizei. Rebecca hat in ihrer Heimat in Thüringen durch den Polizisten Werner Barth (Thorsten Merten) die Einflussnahme von Rechtsextremen kennengelernt. Nun gerät sie selbst zwischen die Fronten von organisierter Kriminalität und extremer Rechten, deren Verbindungen teilweise bis in ihre Einheit hineinreichen. Dieses Wissen wird ihr zum Verhängnis.
Süher Özlügül (Sophie Dal) und Henk Cassens (Maxim Mehmet) haben wieder zu ermitteln: Der Fund einer Bronzescheibe sorgt für Aufregung in Ostfriesland. Doch schon bald ist die Scheibe verschwunden, und es gibt einen Toten. Die Leeraner Polizei nimmt die Ermittlungen auf. Fritz Groote, Geschäftsführer eines Torfabbaus, wurde erschlagen am Fundort der Scheibe entdeckt. Es stellt sich die Frage, was die archäologische Fundstelle mit dem Mord verbindet. Apothekerin Insa Scherzinger sichert am Tatort wichtige Spuren. Während der renommierte Archäologe Laurens Trautmann Interesse an der Theorie zeigt, dass es sich bei der Scheibe um eine bahnbrechende archäologische Entdeckung handeln könnte, kommen die Ereignisse für Kriminalhauptkommissar Jan Brockhorst zur Unzeit. Denn ausgerechnet er ist der Erbe des Grundstücks, auf dem sich der Fundort befindet.
Der britische Forscher Charles Darwin hat sich wegen seiner wissenschaftlichen Beiträge zur Evolutionstheorie als bedeutender Naturwissenschaftler einen Namen gemacht. Der vor 143 Jahren verstorbene Experte fand heraus, dass die Evolution ein so langsamer und allmählicher Prozess sei, dass man sie nicht über den Verlauf eines Menschenlebens beobachten könne. Im Gegensatz zu dieser Makroevolution, gibt es aber auch die Mikroevolution, deren Forschung noch in den Kinderschuhen steckt. Schon in den ersten Bildern zeigt die Natur-Doku der Pariser Biologin und Filmemacherin Elena Sender – das Leben steckt voller Überraschungen: Eine Kröte entwickelt Superkräfte und Elefanten kommen ohne Stoßzähne auf die Welt. All das geschieht innerhalb weniger Generationen – viel schneller, als Darwin es einst vorausgesagt hatte. Möglich ist dies durch Natürliche Selektion, Vererbung und Variabilität / Anpassung: Mithilfe renommierter Forscher wie dem australischen Evolutions-Biologen Richard Shine und dem Londoner Paläobiologen Adrian Lister enthüllt die Doku die verborgenen Mechanismen der Evolution und zeigt, dass sich natürliches Leben in Rekordzeit an neue Gegebenheiten anpassen kann. Mittels einer ambitionierten visuellen Umsetzung mit beeindruckenden Naturaufnahmen erschließt die Dokumentation „Darwin Express – Evolution in Rekordzeit“ filmisch komplexe biologische Konzepte. Zugleich hinterfragt der Naturfilm, der auch mit anschaulichen Animationen arbeitet, das Verhältnis des Menschen zur Natur und gewährt einen faszinierenden Einblick in die Überlebensstrategie von Lebewesen. Der Evolutionsforscher Richard „Rick“ Shine ist sicher: „Könnten wir Charles Darwin heute hierher in unsere Forschungsstation zaubern, hätte er sicher seine Freude. Er war Naturforscher mit Leib und Seele, die Tierwelt faszinierte ihn. Und er wäre wohl verblüfft, wie schnell es manchmal mit der Evolution gehen kann.“
Guter Krimi – mit auffallend (zu) viel Möwengeschrei allerdings: Die ziemlich kühle Ermittlerin Nora Weiss (Anna Maria Mühe) und ihre Kollegen verfolgen eine nächtliche Drogenübergabe, bei der der lokalprominente Sternekoch und (zunächst) mutmaßliche Drogenhändler Peter Probek (Peter Benedict) dingfest gemacht werden soll. Doch der Einsatz geht schief, denn es sind keine Drogen zu finden, und sie stehen mit (viel Miesmuscheln, aber) leeren Händen da. So kann sich Probek einer Verhaftung entziehen. Parallel wird der Inhaber einer Flotte für Meeresmüllentsorgung, Heiner Jaspers, auf seinem Katamaran ermordet. Ben Salawi, den mit der Tochter des Opfers, Leonie, eine gemeinsame Vergangenheit verbindet, bittet seine Kollegin Nora, in die Ermittlungen einzusteigen. Die ist sich sicher: Wer immer Heiner Jaspers getötet hat, ist hinter der verschwundenen Drogenlieferung her – womit Peter Probek erneut ins Visier der Ermittler gerät.
m Zuge der bundesweiten Abrüstung sind auch Schutzmaßnahmen immer weiter entkräftet worden. Seit Anfang der 1990-Jahre wurde der Bereich Zivilschutz massiv zurückgefahren; das ausgedünnte Sirenennetz ist dafür ein Beispiel. Doch die Angst in der Bevölkerung vor Krieg, Terrorismus, Cyberangriffen und Naturkatastrophen wächst, so dass von Staatsseiten mehr Schutz gefordert wird. Im Film „Mein Bunker, meine Waffe, mein Misstrauen – Wie ernst nimmt uns der Staat?“ aus der Dokumentationsreihe „ARD Story“ kommen besorgte Menschen und Vertreter*innen der existierenden und geplanten Hilfs- und Schutzangebote gleichermaßen zu Wort. Das Land ist laut Filmemacher Torsten Bergs Fazit sehr stark, aber hundertprozentigen Schutz kann kein Land leisten. Als Positiv-Beispiel zeigt der Film Katastrophenschutz-Leuchttürme, die es in vielen deutschen Städten gibt und sie haben eine wichtige Funktion, informieren die Menschen bei einem Krisenfall. Für die Doku besucht werden auch Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die selbst Schutz organisieren, indem sie Gemeinschaften bilden. „Solange ihr Handeln nicht gegen staatliche Regeln verstößt, kann das durchaus etwas Gutes haben“, sagt Berg. Gemeinsames Handeln bringt Menschen vielfach wieder näher zusammen. Eine widerstandsfähige Gesellschaft ist wichtig, wenn wir Krisen zu überstehen haben. Ob die Frage „Wie ernst nimmt uns der Staat?“ im Film beantwortet wird, lässt Torsten Berg lieber offen, um Appetit auf die Doku und ihre Thematik zu machen.
Ein einsamer Bauwagen im Mondschein. Eine Explosion - plötzlich stürzt ein gefesselter Mann aus dem Fenster. Humpelnd flieht er in den Wald und kämpft sich durchs Dickicht. Er kann sich zur Straße schleppen und wird dort von einem Auto erfasst … Später wird der Tote von Waldarbeitern gefunden. Es sieht nach einem Verkehrsunfall mit Todesfolge und Fahrerflucht aus. Die Leiche weist jedoch Fesselspuren an Füßen und Handgelenken auf. Wurde er irgendwo gegen seinen Willen festgehalten? Jakob Stiller (Ulrich Noethen) findet im Nachlass des Toten ein Zweithandy, in dem nur eine einzige Nummer gespeichert ist – namenlos. Währenddessen kommt eine fremde Frau ins Spiel, der Jakob Stiller zuvor noch nicht begegnet ist: Die Altenpflegerin Laura Mai (Anneke Kim Sarnau, sonst auch ARD-Ermittlerin im „Polizeiruf 110“ aus Rostock) zieht auch auf den Gutshof von Dr. Silke Landauer, wo Stiller nach wie vor lebt. Laura Mais Interesse an dem Fall macht den Kommissar misstrauisch.
Wieder eine gute Komödie der losen Reihe mit Andrea Sawatzki und Christian Berkel: Die glamouröse Evelyn Moser (Andrea Sawatzki) ist seit Langem der Star des Beauty-Imperiums ihres Mannes Rob Moser (Fritz Karl). Der überaus eitle Schönheitschirurg leitet – natürlich im Einvernehmen mit Evelyn – einen Generationenwechsel ein. Bei einem Medien-Event stellt er die von ihm eigenhändig perfektionierte Lene (Hedi Honert) als neues Markengesicht vor! Dass die deutlich jüngere Influencerin auch privat ihre Vorgängerin beerben soll, ist Robs wohl gehütetes Firmengeheimnis. Der Buchhalter Adam Lansky (Christian Berkel), den der Beauty-Magnat nach fast vier Jahrzehnten unsentimental gegen die KI austauscht, vertraut jedoch auf das Image der Moser-Traumehe aus der Klatschpresse. Als er Evelyn von der Party entführt, rechnet Adam mit einem satten Lösegeld im Handumdrehen. Doch nicht nur die impulsive Art seiner taffen Geisel, sondern auch das seltsame Desinteresse ihres Mannes bringt den Plan des Erpressers ins Wanken. Evelyn erkennt, dass ihr untreuer Mann sie loswerden möchte. Während Adam aufgeben will, erwacht ihr Kampfgeist. Nun übernimmt die Betrogene das Kommando, um Robs Offshore-Konten auszuräumen …
In diesem Film / Fall trifft Kommissarin Jule Zabek (Sophie Pfennigstorf) auf viel weibliche Wut, Selbstjustiz und ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit. Eine männliche Leiche trägt ihr Todesdatum als Tattoo und das nicht seit gestern – spielte der Mörder mit seinem Opfer wochenlang Katz und Maus? Eine weitere Leiche folgt und Kommissarin Jule Zabek ist sich sicher: Ein Serientäter tätowiert, seine Opfer, die er bereits im Visier hat. In zwei Tagen ist Valentinstag. Dieses Datum trägt Sebastian Schuster auf der Brust. Die Uhr tickt für die Ermittler. Auf der Suche nach einem Motiv für die Taten stoßen Jule Zabek und ihr Kollege Karl Hidde auf eine Verbindung zwischen den Opfern. Alle tätowierten Männer haben eine sexuelle Straftat im Gepäck. Liegt hier der Schlüssel zu dem Fall? Eine weitere Gemeinsamkeit der Opfer treibt die Ermittlungen voran: Zwei Opfer der gewalttätigen Männer, Nina und Martha, trainieren im gleichen Frauenboxclub. Jules Ermittlungen dort werden zufällig zu einem Undercover-Einsatz. Schnell wird klar, dass alle Mitglieder des Klubs Opfer sexualisierter Gewalt geworden sind. Wurden die Morde an den Männern von der Gruppe begangen? Oder hat sich eine von ihnen auf ihren ganz eigenen Rachefeldzug begeben? Das Misstrauen innerhalb der Frauengruppe wächst. Wer von ihnen hätte das Potenzial zu einem Mord?
In Rostock und diesem Mittelmaß-Krimi haben es die beiden Kommissarinnen Katrin König (Anneke Kim Sarnau) und Melly Böwe (Lina Beckmann) mit einem dramatischen Verbrechen zu tun. Auf offener Straße sterben zwei Menschen – ein junger Mann ersticht eine Frau und richtet sich dann selbst. Am Tatort stehen König und Böwe vor einem Rätsel, denn zwischen Leon Schilling und der Managerin Mona Färber gibt es keinerlei erkennbare Verbindung. Die einzige Spur ist eine Nachricht auf Schillings Handy: „Tu es!“. Die Nachricht stammt von Felix Lange, einem 28-jährigen Lehrer, in der Nacht vor der Tat, der allerdings jede Beteiligung an der Tat abstreitet und behauptet, von Schillings Absichten nichts gewusst zu haben. Aber es ist nicht das erste Mal, dass er in ähnlichem Kontext aussagt: Felix hatte Kontakt zu Lara Trensbach, einer 19-jährigen Frau, die sich ebenfalls vor kurzer Zeit in Rostock das Leben nahm.
Start einer neuen Reihe mit Andrea Sawatzki als Freiburger Anwältin Lou Caspari. Deren erster Einsatz in „Der Fall Belling“ nimmt nach erfolgreichem Beginn eine bedrohliche Wendung. Eine Beschuldigte, die aus Reue einen Selbstmordversuch unternimmt und nicht anwaltlich vertreten werden will: Rechtsanwältin Lou Caspari fühlt sich von diesem Pflichtmandat herausgefordert. Ihre neue Mandantin Linda Belling wird beschuldigt, ihren Mann vom Balkon gestoßen zu haben. Die Künstleragentin streitet die Tat auch gar nicht ab, sie ist voller Schuldgefühle und erwartet von dem bevorstehenden Prozess wegen Totschlags einen Schuldspruch. Doch auch wenn Belling nur Gutes über ihren Mann äußert, findet Lou bei der Prozessvorbereitung immer mehr Hinweise darauf, dass die Ehe zerrüttet war und ihre Mandantin von ihrem Mann herabgewürdigt und misshandelt wurde. Unterstützt von eindrucksvollen Zeugenaussagen, gelingt es der Anwältin, vor Gericht überzeugend darzulegen, dass diese Hintergründe einzuberechnen sind.
Mittelmaß-Krimi als 100. Film der Reihe – aber die Rückblenden mit Bruno Wirth (Jochen Nickel) und Rainer Michaelsen (Oliver Stritzel) sind sehr gut: Zunächst wird aber Alexander Möwe ermordet auf einer Parkbank im Tiergarten aufgefunden. Das Team nimmt die Ermittlungen auf und findet heraus, dass Möwe kurz vor seinem Tod offenbar wichtige Unterlagen entwendet hat. Möwe war offenbar hoch verschuldet und hat leidenschaftlich gerne an illegalen Pokerrunden teilgenommen – und zwar ausgerechnet in Ottos Stammkneipe mit Wirtin Andrea (Manon Straché). Jubiläum bei „Ein starkes Team“: Seit 1994 gibt es die beliebte Samstagskrimireihe im ZDF. In der Folge "Für immer jung" ermittelt Kriminalhauptkommissar Otto Garber mit seinem Team zum 100. Mal. „Ich bin der einzige, der durchgespielt hat, der in jedem Film Otto Garber gespielt hat. Die anderen sind alle später gekommen, außer Jaecky Schwarz, als Sputnik, der ist auch von Anfang an dabei, er war aber nicht in jedem Film zu sehen“, sagt der ewige Otto-Darsteller Florian Martens.
Neben Äpfeln und Treckern wie gewohnt, standen auf dem Gelände vom Obstbau-Fachmarkt und Raiffeisen Markt in Jork (Niedersachsen) plötzlich Kameras, Scheinwerfer, Technik-Trucks und Masken-Mobil. Der Grund: In Deutschlands größtem Obstanbaugebiet entstand ein neuer „Tatort“ mit Maria Furtwängler alias Kommissarin Charlotte Lindholm! Im Alten Land ermittelt Lindholm in einem merkwürdigen Todesfall, um einen rumänischen Hofhelfer, der geköpft wurde und enttarnt damit eine bittere Familien-Tragödie. Dieser Krimi ist ein Film um zwei starke Frauen: die Kommissarin und die Bio-Bäuerin Marlies, gespielt von Lina Wendel („Die Füchsin“). Maria Furtwängler und Lina Wendel hatten neben den Dreharbeiten – beide kannten das Alte Land noch nicht – Zeit für Eindrücke und Lina Wendel schwärmt: „Ich bin total begeistert von dieser Region und es ist traumhaft schön. Die Apfel-Plantagen laden zum Träumen ein und zum Nachdenken, auch darüber, wie wir Obst und Gemüse anbauen.“ Und Maria Furtwängler sagt: „Ich habe einen wunderschönen Ausflug mit dem Fahrrad gemacht, an einem Sonntag bin ich bei tadellosen Wetter zusammen mit meiner Maskenbildnerin von Jork im Alten Land aus in den Wildschutzpark Schwarze Berge gefahren. Das war herrlich!“ Warum? „Wenn man mir, als Süddeutsche, Harburger Berge sagt, dann stelle ich mir schon etwas anderes vor. Wir hatten nicht so gute Fahrräder von unseren Vermietern bekommen und deshalb war diese Tour echt anspruchsvoll. Trotzdem fand ich den Ausflug sehr schön, wir sind quer durch die endlosen Obstplantagen gefahren. Ich bin gern auf dem Land!“
chon vor Dienstbeginn an ihrem ersten Arbeitstag ist Kriminalinspektorin Maria Eisler (Anna Werner Friedmann) mittendrin in Mordermittlungen. Beim Joggen am Ufer des Bodensees entdeckt sie am regional bekannten Wunschbaum eine junge Frau, Rebecca Jauer (Tina Manzl), die vergiftet wurde. Warum hat der Täter oder die Täterin die Leiche an diesem bekannten Ort so demonstrativ ausgestellt? Die Spuren führen sie und den alt eingesessenen Micha Oberländer (Matthias Koeberlin) zur Gärtnerei von Saskia Prixner (Miriam Stein), die der getöteten Rebecca tatsächlich einen Wunsch erfüllt hat: Sie hatte ihr eine Anstellung in der Firma ihres Bruders Stefan Prixner besorgt. Noch am gleichen Abend wird Saskia tot aufgefunden – ermordet mit dem gleichen Gift wie Rebecca. Die Kommissare sehen sich einer Mordserie gegenüber, in deren Verlauf auch noch Rebeccas Ex-Freund Oliver Lorenz zum Opfer wird. Doch wo ist die Verbindung, die zum Täter führt?
Wiederholung vom 2.2.2022: Dies ist der 30. Kriminalfall aus Köln – aber der ist leider eher Mittelmaß: Der renommierte Anästhesist Raimund Weirath wird leblos in der Raucherecke des Hospitals gefunden. Die Leiche weist Spuren einer Schlägerei auf, für die es aber keine Zeugen gibt. Der potenzielle Nachfolger des Toten ist Florian Groth (Stephan Bissmeier). Bei ihm handelt es sich (ausgerechnet) um einen ehemaligen Liebhaber von Ermittlerin Marie Brand (Mariele Millowitsch) … Von ihm erhalten die Kommissare den Hinweis, dass der Ermordete zuletzt mit einer heiklen Aufgabe betraut war. Jessica, die Tochter des ehemaligen Profiboxers Joe Krämer, liegt nach einer verunglückten Vollnarkose im Koma und wird für hirntot erklärt. Die Aufgabe des toten Weiraths bestand zuletzt darin, die Eltern über den hoffnungslosen Zustand des Kindes zu informieren und um die Freigabe für eine Organspende zu bitten. Am Bett des jungen Mädchens treffen Marie Brand und Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann) die Mutter Sybille Krämer und stellen fest, dass sie nicht über den Hirntot ihrer Tochter informiert ist. Auf die Frage nach ihrem Ex-Mann erklärt sie, dass Joe sich im offenen Vollzug befinde und gerade auf dem Weg zurück in seine Zelle sei. Dort kommt er aber nie an und rückt somit in den Focus der Ermittlung.